Mit einer besonderen Ausstellung hat das Caritas-Seniorenheim St. Magdalena am vergangenen Sonntag das Patrozinium seiner Namensgeberin gefeiert: Die Seelsorgebeauftragte der Einrichtung, Carolin Kissling, hatte für die zuvorige "Magdalena-Woche" zehn zentrale Stationen aus dem Leben der Heiligen Maria Magdalena zusammengestellt: beispielsweise deren Heilung durch Jesus, ihren Freundschaftsweg mit ihm und ihr Vorfinden des leeren Grabes. Die Botschaft der Heiligen, so Carolin Kissling, bleibe bis heute klar und eindeutig: "Geh und verkünde!"
Der Weg der Lebensbetrachtung einer ungewöhnlichen Frau war für die Bewohnerinnen und Bewohner mehr als der Besuch einer Ausstellung: "Es war der Weg einer Erfahrung, eine ‚Erlebnis-Ausstellung‘, der den Besucher und die Besucherin in ein konkretes Leben mit hineinnahm", berichtet die Seelsorgebeauftragte. Es ging also nicht um die Vorstellung einer 2000-jährigen Heiligen und ihre Lebendigkeit in der langen Kirchengeschichte, "sondern um das sinnliche Durch-schreiten von unterschiedlichen Stationen aus dem Leben dieser Frau, der die Kirche vor sieben Jahren den Titel ‚Apostolin der Apostel‘ wieder geschenkt hat und schon im dritten Jahrhundert von Hippolyt von Rom so genannt wurde".
Zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner besuchten die Ausstellung und nahmen mit viel Freude durch Sehen, Betrachten, Hören, Tasten, Riechen, Schmecken und Spüren am Leben der Heiligen Maria Magdalena teil. Sie konnten zum Beispiel ein Magdalena-Öl riechen und dieses für eine Handmassage verwenden. Auch einige Angehörige begleiteten beim Besuch ihre Seniorinnen und Senioren. "Viele haben den Besuch der Erlebnis-Ausstellung als ‚Geschenk‘ bezeichnet", informiert Carolin Kissling. Man könne die Erfahrung, die gemacht wurde, mit den Worten des persischen Mystikers Rumi beschreiben: "Morgens ging ich in den Garten und pflückte Rosen und fürchtete mich, als ich den Gärtner sah. Doch ein süßes Wort vernahm ich schließlich vom Gärtner: Wer spricht von Rosen? Ich schenke Dir den ganzen Garten."
Den Abschluss und Höhepunkt der "Magdalena-Woche" bildete der Festgottesdienst am Sonntag unter der Leitung des früheren Caritasdirektors Domkapitular Johannes Schmidt. Der Gottes-dienst wurde festlich und stimmungsvoll von der Schwarzachauer Saitenmusik gestaltet.