Begeistert von der Präventionsmaßnahme "Es war einmal .... Märchen und Demenz" waren (von links)die Mitarbeiterinnen der Betreuung Angela Renn und Sabine Binder, María Magdalena González Atao, Märchenerzählerin und Dozentin im Präventionsprogramm), Bernadette Tomalka, Mitarbeiterin der Betreuung und Sabrina Rossmeisl, Leitung der Betreuung. Foto: Janine May
Im Caritas Seniorenheim St. Marien in Herrieden ist eine neue wissenschaftlich fundierte Präventionsmaßnahme gestartet worden : "Es war einmal … Märchen und Demenz". Das Programm verbindet Kultur, Demenzprävention und Aktivierung - und sorgt bereits jetzt für viele berührende Momente im Alltag der Bewohnerinnen und Bewohner.
Warum Märchen bei Demenz wirken
Märchen sind tief im kulturellen Gedächtnis verankert. Ihre klare Struktur, wiederkehrenden Motive und emotionalen Bilder sind für Menschen mit Demenz besonders zugänglich.
Sie fördern das mentale Wohlbefinden, die Gedächtnisleistung, die emotionale Stabilität, das Gefühl der Zugehörigkeit sowie die Begegnung zwischen Menschen.
Die positive Wirkung wurde in einer vierjährigen wissenschaftlichen Studie nachgewiesen, die MÄRCHENLAND - das Deutsche Zentrum für Märchenkultur - im Auftrag des Bundesfamilienministeriums durchgeführt hat.
Professionelle Märchenstunden im St. Marien-Heim
Zu Beginn der Maßnahme besuchte die zertifizierte Demenzerzählerin und Dozentin María Magdalena González Atao die Einrichtung und gestaltete drei lebendige, einfühlsame Märchenstunden. Die Bewohnerinnen und Bewohner reagierten mit Freude, Staunen, Lachen - und vielen schönen Erinnerungen, die durch die Erzählungen wieder wach wurden.
Im Anschluss daran nahmen die Betreuungskräfte an einer zweitägigen Inhouse-Schulung teil. Dort erlernten sie die Methode des partizipativen Erzählens - eine Erzählform, die Menschen mit Demenz aktiv in die Geschichten einbezieht.
Alle Mitarbeiterinnen haben die Fortbildung erfolgreich abgeschlossen und sind nun geschult, Märchen selbstständig therapeutisch und aktivierend einzusetzen.
Nachweislich positive Wirkung
Das Programm unterstützt zahlreiche Bereiche des geistigen und emotionalen Wohlbefindens durch die Stärkung kognitiver Fähigkeiten, Verbesserung der psychischen Gesundheit, Reduzierung herausfordernden Verhaltens, Förderung sozialer Interaktion, Optimierung motorischer Kompetenzen, Stärkung der Gemeinschaft, Vorbeugung von Depressionen und Steigerung des allgemeinen Wohlbefindens.
Diese Wirkung entsteht durch die Kombination aus Erzählkunst, Ritualen, Musik, Bewegungselementen und emotionaler Ansprache.
Stimme aus der Einrichtung
Sabrina Rossmeisl, Bereichsleitung der Betreuung, sagt: "Die Märchenstunden bereichern unseren Alltag auf eine ganz besondere Weise. Sie schaffen Momente der Nähe, wecken Erinnerungen und geben unseren Bewohnerinnen und Bewohnern das Gefühl, gesehen und berührt zu werden."
Es geht weiter - dauerhaft und nachhaltig
Das Seniorenheim St. Marien wird das Programm fest in den Betreuungsalltag integrieren.
Geplant sind regelmäßige Märchenstunden, der Einsatz von Märchenmaterialien und Märchenkoffern, Erweiterungen um Musik, Reime und kleine Bewegungselemente und die Nutzung digitaler Märchenangebote.
Das Ziel ist es, langfristig eine märchenhafte, aktivierende und kraftvolle Ressource für alle Bewohnerinnen und Bewohner bereitzustellen.
Dankeschön
Die Einrichtung bedankt sich bei María Magdalena González Atao für die professionelle Begleitung und Expertise. Ein ebenso großer Dank gilt den Mitarbeiterinnen der Betreuung, "die mit viel Herzblut zur erfolgreichen Umsetzung dieser Maßnahme beitragen".
Weitere Informationen zum Projekt "Märchen und Demenz" gibt es auf der offiziellen Website www.maerchenunddemenz.de