Unsere Geschichte
- Das Caritas-Seniorenheim "Haus Bruder Balthasar Werner" wurde 1975, nach Schließung des örtlichen Krankenhauses, errichtet. Es war damals ein großes Anliegen der Vertreter der Stadt und Pfarrgemeinde, dass in Dietfurt eine soziale Einrichtung entsteht.
Benannt das Alten- und Pflegeheim nach Balthasar Werner, einem Sohn der Stadt Dietfurt, der als Bruder im Franziskanerkloster München lebte und im zweiten Weltkrieg bei einem Bombenangriff ums Leben kam.
Bis November 1996 war die Leitung des Hauses in der Verantwortung von Schwestern der Ordensgemeinschaft "Barmherzige Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul". Die Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom heiligen Vinzenz von Paul mit dem Mutterhaus in München ist eine Ordensgemeinschaft, in der sich Frauen zusammengeschlossen haben, um nach dem Vorbild des heiligen Vinzenz von Paul und der heiligen Luise von Marillac zu leben. Mit Sr. Maria Gilduina Schmidschneider wurde im Januar 1997 die letzte Oberin des Dietfurter Altenheimes ins Mutterhaus in München zurückberufen.
Mit den Jahren nahm die Anzahl pflegebedürftiger Menschen in unserem Seniorenheim zu. Daher wurde das Haus ab 2008 in ein modernes Pflegeheim umgebaut: Auf allen Etagen entstanden Wohnbereiche mit Küchen, die eine Betreuung der Hausgäste in familiären Gruppen ermöglichen. Zudem wurden die Bäder barrierefrei gestaltet und ein seniorengerechtes Farbkonzept umgesetzt. Seit Juli 2010 wird eine Hausgemeinschaftskonzeption (auch Wohngruppenkonzept genannt) umgesetzt.
Nach dem Umbau stehen in der familiären Einrichtung 46 Einzel- und vier Doppelzimmerplätze zur Verfügung. Neben 53 Heimplätzen für vollstationäre (dauerhafte) Pflege gibt es einen Kurzzeitpflegeplatz. Dafür ist ein Zimmer vorhanden. Selbstverständlich ist auch die Betreuung in der Tagespflege möglich. Hierfür bieten wir vier Plätze an. Im Jahre 2000 nahm die Einrichtung mit Erfolg an dem Pilotprojekt "Gütesiegel für Pflegeeinrichtungen in Bayern" teil. Im Jahre 2015 wurden wir vom Nachrichtenmagazin FOCUS ausgezeichnet. Nach deren Erhebung gehörte das Haus zu den 856 Top-Pflegeheimen in Deutschland. Die Untersuchung, die das Hamburger Institut Statista gemeinsam mit dem Online-Portal "pflege.de" veranlasste, war laut Focus Deutschlands größter Pflegeheimvergleich. Die damalige für die Caritas-Altenhilfe im Bistum Eichstätt verantwortliche Abteilungsleiterin Hedwig Kenkel freute sich, dass "mit Dietfurt ein besonders innovatives Caritas-Seniorenheim in die Liste der Top-Pflegeheime aufgenommen worden ist". Vor allem seit dem 2012 abgeschlossenen Umbau und der Generalsanierung sei dort "eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität der Bewohner" unverkennbar.
Im Oktober 2015 trat Andrea Götz aus Seubersdorf als zukünftige Einrichtungsleiterin ihren Dienst an. Begleitet wurde sie von Gerhard Binder, Leiter des Caritas-Seniorenheimes Berching, der kommissarisch die Leitung übernahm. Klaus-Josef Knaus verabschiedete sich offiziell bei einer Personalversammlung aus dem aktiven Berufsleben. Dabei wurde dessen fast 19 Jahre langes engagiertes und erfolgreiches Wirken von Verantwortlichen der Caritas gewürdigt. Er habe mit seiner Handschrift die ‚Einrichtung zu einem Vorzeigeprojekt des Diözesan-Caritasverbandes gemacht. Knaus stand aber trotz seiner Erkrankung und Verabschiedung zur Freude aller Andrea Götz bei der Einarbeitung zur Seite.
Ebenfalls im Jahr 2015 wurde im Caritas-Seniorenheim Bruder Balthasar Werner ein besonders effektives System zur Stromnutzung eingeführt. Dafür wurden Photovoltaikanlagen mit batterieartigen Lithium-Ionen-Speichern auf dem Dach installiert. Der erzeugte Strom geht sofort in den Eigenverbrauch, der Rest in die Speicher. Durch den Einbau dieser Speicher kann der Solarstrom zu 98 Prozent selbst genutzt werden. Ohne Speicher wären dies nach Auskunft eines Experten nur 88 Prozent gewesen. Das Dietfurter Haus kann damit seinen Energieverbrauch zu einem guten Drittel durch eigenproduzierten Strom abdecken.
Im Jahr 2016 war die Mittelschule Dietfurt insgesamt dreimal zu Besuch im Seniorenheim. Die Kinder präsentierten die Glocken der Dietfurter Kirchen, die Heiligen von Griesstetten und Weihnachtslieder. Am 6. Juni 2016 verstarb der langjährige Einrichtungsleiter Klaus-Josef Knaus im Alter von 46 Jahren nach langer Krankheit. Er hatte im Haus Bruder Balthasar Werner mit nur 26 Jahren die Leitung übernommen. Beim Requiem sagte der seinerzeitige Caritasdirektor Franz Mattes, Knaus habe sich mit voller Kraft und Idealismus für "sein" Seniorenheim eingesetzt. Andrea Götz, die im Oktober 2015 zunächst als Pflegedienstleiterin angefangen hatte, übernahm am 1. Dezember 2016 die Leitung.
An Weihnachten 2016 wurde ein Klangweg im Garten des Seniorenheimes geschaffen. Darum hatte Klaus-Josef Knaus die Künstlerin Ute Mühlbauer gebeten. Die erste Station war eine Klangschale. Im Herbst 2017 wurde eine zweite Station des Klangweges mit vier Kuhglocken in einem Stahlring eröffnet. Im Jahr 2018 wurde mit Unterstützung der Stadtarbeiter eine Stele zum Gedenken an den Stifter des Grundes, auf dem das Seniorenheim steht, errichtet: den Bäcker Franz Xaver Hutter. Ihm wurde exakt 50 Jahre nach seinem Tod diese besondere Ehre zuteil. Außerdem entstand in diesem Jahr eine Kooperation zwischen dem ambulanten Krankenpflegeverein, der Stadt Dietfurt und dem Seniorenheim: Die Stadt kaufte mit Geldern der Kemether Sitfung und durch Werbung regionaler Firmen ein Elektro-Fahrzeug. Dieses "Seniorenmobil" sollte die Bürger der Stadt mit den umliegenden Ortsteilen verbinden. Der bereits im Oktober eingestellte Bundesfreiwilligendienstleistende im Seniorenheim übernahm die Fahrten. Die Annahme und Logistik bleibt bei der Stadt Dietfurt. Der ambulante Krankenpflegeverein unterstützt die Kooperation finanziell.
Mit dem neuen Schuljahr kamen von Montag bis Donnerstag täglich zwischen sechs und elf Schülerinnen und Schüler der Mittagsbetreuung der Mittelschule Dietfurt in die Einrichtung und genossen ein Mittagessen. Ziel dieser Aktion war und ist es, die Verbindung mit der Schule zu stärken und auch den Kindern den Kontakt zu den Seniorinnen und Senioren zu ermöglichen. Außerdem wurde das Freie Soziale Schuljahr wiederbelebt: Es konnten vier Schülerinnen und Schüler der Mittelschule gewonnen werden, die sich in der Zeit von September 2018 bis April 2019 ehrenamtlich im Seniorenheim und in der Bücherei der Stadt Dietfurt engagierten. Sie versorgten dabei auch die Bewohnerinnen und Bewohner mit Büchern und Hörbüchern. Auch bereiteten sie verschiedene Veranstaltungen mit vor. So gab es im Dezember in der Einrichtung erstmals eine Barbarafeier.
Seit September 2019 besuchen Mädchen und Buben des Dietfurter Kindergartens alle vier Wochen die Bewohnerinnen und Bewohner und singen mit ihnen eine halbe Stunde. Dies ist eine weitere Betreuungsmaßnahme mit Kindern. So begegnen den Bewohnerinnen und Bewohnern Menschen jeden Alters. Die alten und pflegebedürftigen Menschen nehmen diese halbe Stunde gerne an. Im Juni jenes Jahres verließ Andrea Götz nach dreieinhalb Jahren die Einrichtung. Ihr erfolgreiches Arbeiten wurde auch mit der sehr guten Benotung in allen Bereichen durch den Medizinischen Dienst der Krankenversicherung bescheinigt, wie dies auch früher bei Klaus-Josef Knaus der Fall war. Ab 1. Juni wurde das Haus von Elisabeth Plankl geleitet. Sie war seit Oktober 2012 bereits im Seniorenheim als Hauswirtschafts- und Küchenleiterin tätig.
Ab 12. März 2020 wurden aufgrund der Verbreitung des Virus Covid 19 die Eingangstüren des Seniorenheims für alle Außenstehenden verschlossen. Alle Angebote, die von Ehrenamtlichen und auch Angehörigen begleitet wurden, mussten abgesagt werden. Es durften von da an keine gruppen- oder bereichsübergreifenden Maßnahmen mehr stattfinden. Corona und die Länge der umzusetzenden Maßnahmen hinterließen bei vielen Bewohnerinnen und Bewohnern Spuren. Ihnen machten psychische Belastungen und Wesensveränderungen aufgrund der strikten Trennung von der Familie sowie im Anschluss wegen der zeitlichen Begrenzungen des Besuchs und auch der stark reduzierten Alltagsaktivitäten zu schaffen.
Auch im Jahr 2021 musste die Einrichtung aufgrund vereinzelter Corona-Infektionen geschlossen werden. Die betroffenen Bewohner wurden isoliert und sowohl das Personal als auch alle Bewohnerinnen und Bewohner wurden täglich getestet. Dies war eine enorme Kraftanstrengung für alle Beteiligten, da dies ein Mehraufwand war, der die ohnehin schon angespannte Personalsituation weiter verschärfte.
2021 wurde auch der Umbau des Speisesaals beendet. Dort gibt es jetzt mehr Platz für die Bewohnerinnen und Bewohner, zudem wurden zwei große LED-Fernseher angebracht. Hier können die alten Menschen Gottesdienste ansehen, Filmnachmittage genießen oder Musik hören. Da die Doppelzimmer im dritten Stock nicht der Mindestbauverordnung entsprachen, wurde ein Umbau durchgeführt: Die ehemaligen Doppelzimmer wurden zu Einzelzimmern umfunktioniert. Ein Aufenthaltsraum wurde aufgelöst. Dort entstand ein großes helles Doppelzimmer.
Grundsätzlich wurde immer mehr festgestellt, dass es enorm schwierig ist, fachlich gutes Personal, vor allem im Pflegebereich, zu finden. Aufgrund der Dauerbelastung durch die Corona-Pandemie war vermehrt zu beobachten, dass Pflegerinnen und Pfleger den Beruf aufgaben und in andere Branchen wechselten.
Im Juni 2021 kam es für Einrichtungsleiterin Elisabeth Plankl aufgrund ihrer Schwangerschaft zum Beschäftigungsverbot. Bis zu ihrer Rückkehr aus der Elternzeit im Jahr 2023 mit dem neuen Nachnamen Dineiger übernahm Christopher Pohl die Leitung kommissarisch. Im Jahr 2022 wurde der alte Aufzug umgebaut und durch einen moderneren mit Sprechanlage ausgestatteten ersetzt, der auch zum Bewohnertransport dient.
Auch im Laufe jenes Jahres kam es immer wieder zu Coronaausbrüchen. Bewohnerinnen und Bewohner zeigten wenig bis gar keine Symptome, aber Mitarbeitende fielen wegen Coronaerkrankungen aus. Um die Bewohnerinnen und Bewohner zu versorgen, mussten auch die Einrichtungs- und Pflegedienstleitung mit Hand anlegen. Zudem zeigte sich, dass die Nachbesetzung von Mitarbeitenden, die in den Ruhestand gingen, immer schwieriger wurde. Aufgrund einer erneuten Schwangerschaft und Elternzeit von Elisabeth Dineiger übernahm im Juni 2024 Anna Schwierz die kommissarische Einrichtungsleitung bis zum September 2026.