Michael Baum (35) ist neuer Leiter des Caritas-Seniorenheims St. Josef Freystadt. Baum hat in dieser Funktion vor kurzem Norbert Bittner (44) abgelöst, der nun an der Spitze der Abteilung Ambulante und Stationäre Pflegeeinrichtungen beim Diözesan-Caritasverband Eichstätt steht (wir berichteten). Bittner hatte zuvor sowohl das Caritas-Seniorenheim in Freystadt als auch das in Deining geleitet.
Michael Baum hat einen bewegten Lebenslauf. Er stammt aus Forchheim bei Freystadt und wohnt heute in Staufersbuch bei Berching. Im Jahr 2004 begann er seine Ausbildung zur Pflegefachkraft im Caritas-Seniorenheim St. Franziskus in Berching. Von 2007 bis 2010 arbeitete er im Caritas-Seniorenheim St. Magdalena Greding, von 2010 bis 2013 bei Regens Wagner in Zell. Von 2013 bis 2015 war Baum in einem Tiefbauunternehmen als Maschinist tätig. "Ich wollte nochmals etwas ganz anderes machen", begründet Baum diesen Schritt seinerzeit. "Doch dann fehlte mir der Kontakt zu den Bewohnerinnen und Bewohnern in der Pflege und ich ging in diese zurück." Im Jahr 2015 begann er im Caritas-Seniorenheim St. Anna in Deining, wurde dann 2016 Wohnbereichsleiter in Freystadt und 2018 schließlich Pflegedienstleiter. Nun leitet er das Haus. Von 2017 bis 2021 absolvierte Baum berufsbegleitend Weiterbildungen zum Wohnbereichsleiter, Pflegedienstleiter und Einrichtungsleiter in der Katholischen Akademie in Regensburg.
Als Motivation für seine neue Leitungsaufgabe nennt er "die Freude am Umgang mit den Bewohnerinnen und Bewohnern, den Mitarbeitenden und Angehörigen". Seine Arbeitsschwerpunkte möchte er in der Personalgewinnung sowie darin setzen, "den Bewohnerinnen und Bewohnern ein qualitativ hervorragendes Haus zu bieten, in welchem diese ihren Lebensabend verbringen können". Baum wünscht sich vor allem zwei Dinge: erstens, "dass wir Corona hinter uns lassen und wieder ein für alle Menschen in der Gemeinde offenes Haus sein können" und zweitens, "dass die stationäre Pflege mehr in den gesellschaftlichen Mittelpunkt rückt. Jeder Mensch kann plötzlich und unerwartet in eine Lebenssituation kommen, in der er selbst Pflege benötigt."
In der Zeit von Norbert Bittner in Freystadt war vor allem das Jahr 2013 einschneidend, als das das Seniorenheim St. Josef erweitert wurde. "Es kamen 32 Bewohnerplätze hinzu. Diese sind verteilt auf drei kleine Wohngruppen und besonders gut geeignet für Bewohner mit dementiellen Veränderungen", so Bittner. Darüber hinaus sei stets die Ausbildung von Pflegefachkräften be-deutend gewesen: "Derzeit hat das Haus zwölf Auszubildende - ein wichtiger Baustein, um dem Personalmangel entgegenzutreten." Bittner hat St. Josef abgesehen von der Coronazeit stets "als ein sehr offenes Haus erlebt, das in der Stadt sehr gut integriert ist. Es besteht eine gute Zusammenarbeit mit der Stadt Freystadt und auch mit dem Kindergarten und der Schule". Die Stadt ist Eigentümer des Seniorenheims, die Caritas Betreiber.
Nobert Bittner freut sich darüber, "dass der Mehrbedarf an Personal aufgrund des Neubaus trotz des schwierigen Arbeitsmarktes gut gedeckt werden konnte". Die verhältnismäßig geringe Fluktuation spricht aus seiner Sicht für St. Josef als guten Arbeitgeber. Eine besondere Herausforderung sei es allerdings im Jahr 2019 gewesen, "als gleich sieben Mitarbeiterinnen schwanger wurden und dadurch das Team sehr gefordert war, dies zu kompensieren". Prägend seien natürlich auch die Coronajahre gewesen, " in denen wir alle an unser Limit und darüber hinausgehen mussten". Seinem Nachfolger wünscht Bittner vor allem "dass sich der Pflegealltag wieder normalisiert und er sich den vielen wichtigen Themen abseits von Corona und Personalmangel widmen kann und, dass er die gleiche Unterstützung vom Team erfahren darf wie ich".