Künstlerisch gestaltete Stationsbilder weisen den Weg
Foto: Karlheinz Hiltl
In Abenberg ist in der Zeit von 2016 bis 2020 die Pflegeabteilung des Caritas-Senioren-Zentrums St. Joseph in der Mäbenberger Straße neu errichtet worden. Das alte Haus musste einem Neubau weichen, da die alte Einrichtung nicht mehr den modernen räumlichen Anforderungen der Altenpflege entsprach. So entstanden drei Stationen mit den Namen St. Stilla, St. Joseph und St. Franziskus. Um die Orientierung im Hause zu erleichtern, ist von den Schwestern eine symbolhafte Bezeichnung der Abteilungen angeregt worden.
Handschuh, Krippe und bunter Vogel
Dieser Gedanke wurde dem ehemaligen Abenberger Allgemeinarzt Dr. Diethelm Kause angetragen, der fast 29 Jahre Patienten in dieser Einrichtung mitbetreut hat und jetzt im Ruhestand in Schwabach lebt. Dr. Kause betätigt sich seit langem künstlerisch und bekam zweimal Gelegenheit, seine Werke im Abenberger Heimathaus zu zeigen. So wurden von ihm drei Stationsschilder aus Edelstahl entworfen, in die ein Lindenholzrelief mit den jeweiligen Symbolen der Heiligen eingefügt wurde: für Sankt Stilla der Handschuh, mit dessen Wurf von der Burg sie den Platz für den Bau eines Kirchleins und ihren späteren Grabplatz bestimmte. Die Gründung des Klosters Marienburg 1488 durch den Eichstätter Bischof Wilhelm von Reichenau wird in Zusammenhang mit der Stilla-Legende und Stilla-Verehrung gesehen, da schon bald nach ihrem Tod der Überlieferung zufolge viele Menschen zum Grab der seligen Stilla pilgerten. Für Sankt Josef die Krippe, die den Bezug zum neugeborenen Gottessohn herstellt, und für Sankt Franziskus den bunten Vogel, der von der Fähigkeit erzählt, mit den gefiederten Gesellen reden zu können.
Für die Anfertigung der Schilder war die Hilfe der Firma "Bauer & Endner Landtechnik GmbH" aus Dürrenmungenau erforderlich, die die Platten nach Plan mit genauem, elektronischen Zuschnitt und Ausschnitt vorbereitete und dem Haus als Spende zur Verfügung stellte.
Die von den Spenglern empfohlene Hochglanzpolitur der Sichtfläche des wolkenförmigen Stahlteils symbolisiert auch in leichter Weise den lichten Himmelsbezug des Hauses neben den aufgemalten Heiligennamen. Ergänzend zu erwähnen wäre noch, dass ein kleines gerahmtes Bild mit Stationssymbol im Zimmer der Bewohnerinnen und Bewohner (an der Innenseite der Eingangstür) diesen hilft und anzeigt, in welcher Station sie zu Hause sind.
Jetzt einfacher Hinweis gegeben
Genau diesen Punkt, dass kein einfacher Hinweis auf die Stationsnamen als Orientierungshilfe für vergessliche und dementielle Bewohnerinnen und Bewohner vorhanden sei, habe die Heimaufsicht der Krankenkassen und des Landkreises bei der letzten Begehung des Hauses bemängelt, so Einrichtungsleiterin Ursula Reichmann im Anschluss des Übergabeaktes. Darauf habe sie bemerken können, dass die Anfertigung der Schilder schon in Arbeit sei und diese in einer Woche angebracht werden können. Als ob es Schwester Elfriede, die Ideengeberin, geahnt hätte … (kau/hi)