Kinder muntern alte Menschen auf
28. April 2020 - Das Caritas-Seniorenheim St. Marien in Herrieden gewinnt der Coronakrise etwas Positives ab. Kinder, Jugendliche, Familien und Einzelpersonen sind kreativ und heitern die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Projekt "Regenbogen-Post" auf.
Die Corona-Krise trifft die Menschen in Pflegeheimen besonders hart. Denn hier gilt ein allgemeines Besuchsverbot. Die Bewohnerinnen und Bewohner können ihre Angehörigen nicht mehr empfangen. Um die Senioren aufzumuntern, hat die Herrieder Sozialraummanagerin Laura Sörgel das generationenübergreifende Projekt "Regenbogen - Post" ins Leben gerufen.
Nicht vergessen und alleine
Die Idee der "Regenbogen-Post" ist es, dass einzelne Personen, Familien, Schüler, Jugendliche und Kinder den Bewohnern des Caritas-Seniorenheims St. Marien etwas Gutes tun. Das können Briefe, Karten, etwas Gemaltes oder Gebasteltes sein - der Fantasie sind hierbei keine Grenzen gesetzt. Ziel ist, den Bewohnern zu zeigen, dass sie nicht vergessen werden und auch nicht alleine sind. Die Sozialraummanagerin startete in den Osterferien einen Aufruf an die Direktoren der Herrieder Schulen, mit dem sie um deren Mithilfe bat. Daraufhin wurde den Schülerinnen und Schülern über die Online-Lernplattformen der Schulen die Projektbeschreibung zur "Regenbogen-Post" zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde sie im Amtsblatt und auf der Homepage der Stadt Herrieden veröffentlicht.
Bereits nach dem ersten Tag der Veröffentlichung trafen Briefe, Bilder und Gebasteltes im Seniorenheim ein. Täglich wird in der Morgenrunde nach dem Zeitunglesen oder bei der Einzelbetreuung auf den Zimmern die "Regenbogen-Post" vorgelesen und gezeigt. Kinder berichten häufig davon, wie sie die derzeitige Situation empfinden. Sie zeigen den Senioren somit, dass nicht nur sie eingeschränkt sind, sondern, dass alle gemeinsam im "gleichen Boot sitzen". Nachdem die Post vorgelesen und gezeigt worden ist, werden die Werke in der Eingangshalle aufgehängt, sodass die Bewohner diese weiter bewundern können. "Mit diesem Projekt kann der gesamten Situation etwas Gutes abgewonnen werden. Der Zusammenhalt zwischen den Generationen wird gestärkt und das Verständnis zwischen Jung und Alt wächst stetig", freut sich Laura Sörgel.