Heilige Walburga
Walburga wurde um 710 als eines von vielen Kindern einer wohlhabenden Familie im südenglischen Wessex geboren. Sie war früh ein Waisenkind und wurde schon mit zehn oder elf Jahren in das Kloster von Wimborne in Dorset aufgenommen. Dieses war zu jener Zeit bekannt für eine gute Ausbildung junger Frauen. Dort verbrachte Walburga gut 25 Jahre und wurde auf eine Aufgabe als Missionarin vorbereitet. Sie zeigte sich offenbar beeindruckt von ihren beiden Brüdern Willibald und Wunibald, die ihrem Onkel Bonifatius aufs Festland gefolgt waren. Bei ihrer eigenen Überfahrt geriet das Schiff in Seenot. Deshalb soll Walburga die Zeit kniend an Deck verbracht haben, bis das Schiff unversehrt im Hafen von Antwerpen ankam. Aus diesem Grund gilt sie als Schutzpatronin der Seeleute.
Es wurde auch von Wundern der heiligen Walburga berichtet. So soll sie einmal ein Kind mit drei Ähren vor dem Verhungern bewahrt - und ein anderes Mal erfolgreich einen tollwütigen Hund beruhigt haben. Auch Krankenheilungen werden ihr nachgesagt. Daher gilt sie auch unter anderem als Schutzheilige der Kranken und gegen Hunger und Tollwut. Nach dem Tod ihres Bruders Wunibald im Jahr 761 übernahm Walburga das von ihm rund zehn Jahre zuvor gegründete Männerkloster Heidenheim. Bald kam ein Frauenkloster hinzu. Durch die Leitung dieses Doppelklosters wurde Walburga eine der bedeutendsten Frauen des christlichen Europas.
Nach dem Tod Walburgas vermutlich am 25. Februar 779 wurden rund 100 Jahre später ihre Gebeine nach Eichstätt an die Stelle des heutigen Klosters St. Walburg transferiert, wo ein Kreuzkirchlein stand, das den Namen der Heiligen bekam. Seit 1042 soll unter Walburgas Reliquienschein jährlich von Oktober bis Februar eine Flüssigkeit, das sogenannte Walburgisöl, austreten. Pilger können dieses in Fläschchen im Kloster bekommen. In der Hauskapelle unseres Seniorenheimes steht eine Statue der heiligen Walburga, die uns unser 2010 verstorbener Ruhestandsgeistlicher Ludwig Rumstöck schenkte.